19
Jun
2017

Noten lesen lernen und Notenlehre Teil 1

Notennamen, -werte, -schlüssel und Takteinteilung

Um Noten lesen zu können müssen zunächst grundständige Dinge gelernt werden. Dazu gehört vor allem auch ein Grundverständnis für die Noten an sich.

Notenschlüssel

Wenn man schon geschriebene Noten lesen möchte sollte zunächst auf den, des eigentlichen Musikstückes vorangestellten, sogenannten Notenschlüssel geachtet werden. Es gibt mehrere verschiedene Notenschlüssel, welche jeweils für verschiedene Musikinstrumente genutzt werden. Allerdings sind nur zwei Schlüssel sehr viel genutzt. Dies sind der G-Schlüssel, auch Violinen-Schlüssel genannt, und der F-Schlüssel. Zusätzlich dazu gibt es noch einen B- Schlüssel, welcher vor allem von Violas (Bratschen) genutzt wird. Es gibt noch Fälle, in denen die entsprechenden Schlüssel noch nach oben oder unten in den Notenlinien verschoben sind, dies sind dann beispielsweise Sopran- oder Tenorschlüssel. Die Namen der Schlüssel kommen nicht unbedingt davon, dass die Schlüssel jeweils die entsprechende Note umschließen, sondern eher von ihrer früheren Schreibweise in älteren Notationen.


Abbildung 1 Entwicklung der Schlüssel (Claves signatae) (Riemann, 1878: Taf. VIII)

Beide Schlüssel treten beispielsweise gemeinsam in einer Klavier-Partitur auf. Der G-Schlüssel schlüsselt die höheren Töne ab der kleinen Oktave auf und der F-Schlüssel die tiefen Töne von der Subkontra bis zu der kleinen Oktave. Die Oktavaufstaffelung kann im Bild unten eingesehen werden.


Abbildung 2 Oktavstaffelung (Grabner, 1982: 8)

Notennamen

Wie im Bild oben gut zu erkennen ist haben die Noten verschiedene Namen. Im deutschen Notensystem sind dies A H C D E F G, in anderen Systemen wird das H durch ein B ersetzt. Je nach Oktave bekommen die Buchstaben noch Zusätze, wie beispielsweise in der Kontra-Oktave, in der die Notenbuchstaben noch eine tiefgestellte eins vorgestellt bekommen. In der Musik gibt es sowohl Halb-, als auch Ganztöne. Wenn man eine Notenskala hat, in der nur die oben genannten Töne (A H C D E F G) vorkommen, liegt eine Ganztonskala vor. Liegen aber zusätzlich noch Noten vor, welche mit einem Kreuz (♯) oder einem „♭“ um einen Halbton erhöht bzw. vermindert werden entsteht eine Halbtonskala, welche man gut an einer Klaviertastatur (Klaviatur) ablesen kann. Die entsprechenden Notennamen können dem nachfolgenden Bild der Klaviatur entnommen werden.


Abbildung 3 Klaviatur mit Beschriftung (Freistetter, 2013: 1)

Noten- und Pausenwerte

Nun aber zu dem essentiellen Teil, den Noten- und Pausenwerten selbst. Die Notenwerte staffeln sich in sieben verschiedene Werte mit entsprechenden Pausenwerten auf. Zur kurzen Übersicht können diese unten eingesehen werden.

Abbildung 4 Notenpyramide (Grabner 1982: 11)

Bei den Noten- und Pausenwerten wird nach einem einfachen mathematischen System vorgegangen. Der in der Notenpyramide gesuchte Wert ist immer halb so lang, wie der vorangegangene. Um diese Noten korrekt in einem Notensystem platzieren zu können ist wichtig zu wissen, in was für einem Takt das Musikstück geschrieben ist. Der Takt ist direkt nach dem Notenschlüssel zu finden und ist in Brüchen ohne Bruchstriche angegeben. Sie werden allerdings nach dem normalen mathematischen Bruchsystem benannt. So gibt es beispielsweise Ganze-, Halbe-, Viertel- und Achteltakte, in die dann auch die entsprechenden Noten- und Pausenwerte so oft wie angegeben reinpassen. Wenn man also beispielsweise einen sechsachtel Takt hat passen dort sechs Achtel oder drei Viertel oder entsprechend gemischte Werte. Man muss also nach dem bekannten mathematischen Bruchsystem Notenwerte eintragen. Wie das bei Noten gemacht wird, welche über einen Takt hinausgehen wird in einem weiteren Artikel behandelt werden.


Dies ist der erste Artikel einer Artikelreihe, die dabei helfen soll mit Musiknoten einfacher klarzukommen und evtl. auch Leute dazu animieren soll sich als etwaiger Musiker das Notenlesen selbst beizubringen. Die Artikelreihe stützt sich auf eigene Erfahrungen und auf das Buch „allgemeine Musiklehre“ von Hermann Grabner in der 14. Auflage, alle weiteren Quellen sind entsprechend verzeichnet. Im nächsten Artikel werden Abkürzungen und Verzierungen behandelt.


Quellen

Freistetter, Florian (2013): Das wohlkalkulierte Klavier, [online]
scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2013/07/09/das-wohlkalkulierte-klavier [05.04.2017]

Grabner, Hermann (1982): Allgemeine Musiklehre, 14. Aufl., Kassel: Bärenreiter

Riemann, Hugo (1878): Studien zur Geschichte der Notenschrift, Leipzig: Breitkopf und Härtel